Argentinische Rebsorten für Rotwein

Die genaue Identität dieser Traube ist noch umstritten. Ob sie zu den vielen italienischen Sorten zählt, die von Einwanderern eingeführt wurden (Sangiovese, Barbera, Nebbiolo, Lambrusco, etc.) oder ob es sich um die kalifornische Rebsorte Charbono handelt ist ungewiss. Jedenfalls hat sie in den achtziger Jahren die Malbec mengenmäßig überflügelt.

Sehr verspätet für Weinbauländer der Neuen Welt werden heutzutage einige hervorragende Weine aus dieser hochwertigen Traubensorte auch in Argentinien erzeugt. Endlich macht man auch im Keller von Erkenntnissen Gebrauch, die zu dem führen, was man von Cabernet Sauvignon erwartet. Klima und Böden vieler Regionen eignen sich anscheinend ausgezeichnet.

Mit über 40.000 Hektar stellt diese alte hellrote Traube die größte Rebfläche Argentiniens. Die Sorte ist überaus ertragreich: Trauben mit 4 kg Gewicht sind bei Bewässerung üblich.

Wahrscheinlich hat sich die Sorte nach der Einführung von Rosinen durch die Conquistadores verbreitet. Bei ausreichender Bewässerung sind die Erträge extrem hoch.

Über 35.000 Hektar sind mit dieser alten und ertragreichen Sorte bepflanzt.

Königin Malbec, die nirgends so intensiv angebaut wird wie in Argentinien, erbringt besonders erfreuliche Resultate. Malbec stammt aus Frankreich, wo sie zu den Sorten minderer Qualität gezählt und vornehmlich im Verschnitt verwandt wird. Sie scheint sich jedoch besonders gut auf die natürlichen Bedingungen in Argentinien einzustellen. Dort existieren für diese Rotweintraube die optimalen Anbaubedingungen. Vor allem in dem Anbaugebiet Luján de Cuyo in Mendoza hat sie vielen Bodegas zu internationaler Anerkennung verholfen. Das INV, das nationale Institut für Weinbau und Weinwirtschaft in Argentinien engagiert sich, die Qualität der Malbec-Weine zu fördern.

Merlot wird gerne zur Abmilderung harter Tannine des Cabernets im Verschnitt eingesetzt. Von der Klasse eines guten St-Emilion sind die Weine allerdings noch weit entfernt.

Wie die meisten übrigen hellroten Trauben, liefert auch diese zumeist preiswerte, liebliche Weine. Sie ergeben stark farbige Weißweine, manchmal auch Rosés. Im Verschnitt mit Malbec kommen sie auch als helle Rotweine auf den Markt.

Anscheinend eignet sich die große Traube des Burgund nicht für das Terroir Argentiniens. Die Weine sind völlig untypisch und es scheint einmal mehr, dass Pinot Noir sich gegen fremde Bedingungen hartnäckig sträubt.

Von der Eignung dieser Traube für den argentinischen Weinbau sind viele Experten fest überzeugt. Auf wirklich befriedigende Resultate hingegen muß man noch hoffen.

Die italienische Tempranillo, die hier mit einem "a" endet, hat ebenfalls größere Bedeutung. Aus ihr werden helle, fruchtige Rotweine erzeugt.