Australische Winzer haben viele Freiheiten. Der australische Weinbau gilt als ausgesprochen liberal. Dies kommt der individuellen Qualität der Weine zugute. Es existieren beispielsweise keine gesetzlichen Mengenbegrenzungen bei der Traubenproduktion. Ob große oder kleine Erträge - die Weine sollen schmecken, ob sie schwer und komplex oder leicht und einfach strukturiert sind. Liberal ist man auch gegenüber dem Zusatz von Säure eingestellt. Man darf Säure zusetzen, was für warme Weinbaunationen sinnvoll erscheint.
Wer in Australien Qualitätsweine erzeugen möchte, dem stehen alle Türen offen. Ein System von Qualitätsstufen, abhängig vom Zuckergehalt in den Beeren bei der Lese (Mostgewicht), wie etwa in Deutschland, gibt es nicht. Um die Reife der Trauben muss man sich in Australien ohnehin wenig Sorgen machen. Bei der Lese wird nicht die höchste Reife angestrebt, sondern der optimale Lesezeitpunkt spielt die wichtigste Rolle. Die Anreicherung des Mostes mit Zucker (Chaptalisation) ist deshalb in Australien nicht gestattet.