Nichts liegt für viele näher als die deutschen Weinlanden, und doch: Kennen Sie die Böden der Pfalz, die Rebsorten Badens oder die Weine der Nahe? Bei uns erfahren Sie es genau. Wenn Sie möchten, schlagen wir Ihnen auch einen Weg durch das Dickicht des deutschen Weingesetzes und zwar so, dass Sie es verstehen. Was genau ist ein Eiswein oder eine Trockenbeerenauslese? Alles Interessante wird erklärt.
Ein Dank an Rom
Im Zuge der Eroberung germanischer Gebiete durch die Römer, erreichte der Weinbau vor etwa 2000 Jahren den deutschsprachigen Raum. Ein Dank also an Rom. Karl der Große regelte und förderte um 8oo n.Chr. den Anbau der Reben und die Bereitung und den Handel mit Wein.
Die Klöster waren schon im Mittelalter Zentren der Weinkultur. Wein war ein Volksgetränk. Für das Mittelalter ist eine Ausbreitung des Weinbaus auf nahezu Gesamtdeutschland belegt. Nach 1500 nahm die Rebfläche aufgrund klimatischer Veränderungen, der Verbesserung der Bierherstellung und der Zunahme des Weinimports ständig ab. Noch im letzten Jahrhundert stand in vielen Weinbergen der "gemischte Satz", eine Kombination mehrerer Rebsorten.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert brachte die Reblauskatastrophe den Weinbau nahezu zum Erliegen. Viele gebietstypische Sorten verschwanden. Mit Pfropfreben auf reblausresistenten amerikanischen Wurzeln - diese wurden später zwingend vorgeschrieben - wurde um die Jahrhundertwende ein Neuanfang gemacht. Durch die Rebenzüchtung entstand ein ausgewähltes Sortiment von Standardsorten, die den deutschen Weinbau heute im Wesentlichen ausmachen.