Die Crus du Beaujolais - 10 Spitzenlagen

Die Rebsorte des Beaujolais ist die rote Gamay. 10 mit ihr bestockte Spitzenlagen hat das französische Weinamt in die Kategorie "Crus du Beaujolais" aufgenommen.

Diese Weine entsprechen anspruchsvollen Qualitätskriterien und tragen den Namen der jeweiligen Cru-Lage auf ihrem Etikett. Unter Bewahrung der typischen geschmacklichen Eigenschaften des Beaujolais, trägt jeder Cru durch die Lage und Bodenbeschaffenheit seinen eigenen Charakter. Einige der Crus erinnern aber an gute Burgunder. Im Folgenden werden die 10 Crus vorgestellt.

Brouilly

Der Brouilly ist der südlichste unter den Crus und mit 1.280 Hektar Anbaufläche in den Gemeinden Odénas, Cercié, St.-Lager, Quincié, St.-Etienne-la-Varenne und Charentay der größte. Die durchschnittliche Jahresproduktion liegt bei 73.000 Hektoliter, mehr als 9 Millionen Flaschen. Der Boden besteht aus Granit und Schwemmsand.

Ein Brouilly sollte im zweiten Jahr nach der Ernte getrunken werden. Dann ist er zart und fruchtig, mit einem Bukett, das an Pflaumen und rote Früchte erinnert. Manchmal ist eine leicht mineralische Note zu spüren.

To top

Côte de Brouilly

Im Herzen der Appellation Brouilly gedeiht der Côte de Brouilly auf 306 Hektar Anbaufläche. Sie zieht sich die Hänge des Mont Brouilly, dem Kegel eines erloschenen Vulkans, entlang. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Andesitgranit, einer Mischung von Granit und Schiefer.

Dieser rassige Wein von purpurroter Farbe duftet nach frischen Trauben und Iris. Um seine volle Eleganz entfalten zu können, muss er eine Weile reifen. Die Rebfläche ergibt jährlich circa 17.500 Hektoliter Wein.

To top

Regnié

Im Jahr 1988 wurde der Regnié in die Riege der Crus du Beaujolais aufgenommen und ist damit das jüngste Mitglied dieser Familie. Die Weine wachsen auf 620 Hektar Granitverwitterungsböden in den Gemeinden Regnié und Durette zwischen den Appellationen Chiroubles, Morgon und Brouilly.

Die Weine sind geschmeidig, gut gebaut und von kirschroter Farbe mit violetten Reflexen. Zwei Jahre nach der Ernte gelangen sie zu voller Reife.

To top

Chiroubles

Die 365 Hektar Rebfläche befinden sich auf den sanft geneigten Hängen rund um das gleichnamige Dorf. Der Boden ist von Granit und Prophyr bestimmt.

Ein typischer Chiroubles duftet dezent nach Blumen: Veilchen, Maiglöckchen und Pfingstrosen. Trinken sollte man ihn in seinem zweiten Jahr.

To top

Morgon

Er gilt als der kraftvollste unter den Crus du Beaujolais. Der beste kommt von den Hanglagen mit Granitverwitterungs- und Schieferböden. Auf 1.100 Hektar werden im Jahr durchschnittlich 62.000 bis 63.000 Hektoliter Morgon erzeugt.

Der Morgon ist ein atypischer Beaujolais. Er ist besonders dafür geeignet, einige Jahre zu reifen. Bei ihm gibt es das Phänomen des "Morgonnisierens": In fortgeschrittenem Alter verliert der Wein seinen typischen Gamay-Charakter und wird einem Burgunder, der aus der Pinot Noir-Traube gewonnen wird, ähnlich.

To top

Fleurie

Er ist der eleganteste unter den Weinen des Beaujolais. Die 825 Hektar Reben der Appellation stehen alle auf dem Gebiet der gleichnamigen Gemeinde. Der Boden: Granitschutt mit hohem Mangangehalt. Die Jahresproduktion beträgt durchschnittlich 47.000 Hektoliter.

Im Bukett des Weins erkennt man Veilchen, Rosen und Schwertlilien. Im Mund entfaltet er sich fein und rassig. Der Fleurie zählt zu den teuersten Beaujolais.

To top

Moulin-à-Vent

Der König der Crus aus dem Beaujolais ist nach einer alten Windmühle inmitten der Weinberge benannt. Der Moulin-à-Vent gilt als der Beaujolais mit der längsten Lagerfähigkeit. Mit dem Älterwerden nimmt er einen Charakter an, der einem Burgunder zum Verwechseln ähnlich ist. Er ist rubinrot und samtig, hat einen hinreißenden Rosenduft und ein delikates Himbeeraroma.

Moulin-à-Vent war der erste offiziell anerkannte Cru. Sein Gebiet wurde bereits im Jahre 1924 genau festgelegt, zwölf Jahre vor der Einführung der Apellation Contrôlée. Die 650 Hektar der Apellation liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Chénas und Romanèche-Thorins; die Granitböden sind reich an Mangan. Die Jahresproduktion beträgt circa 35.000 Hektoliter.

To top

Chénas

Die Eigenschaften des Chénas kommen denen des Moulin-à-Vent sehr nahe, dessen Anbauflächen ja tatsächlich zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Chénas liegen. Mit 280 Hektar ist er das kleinste Cru. Die Appellation Chénas verteilt sich auf die gleichnamige Gemeinde und auf den Nachbarort La-Chapelle-de-Guinchay. Jährlich werden etwa 15.000 Hektoliter erzeugt.

Der Chénas ist ein Wein für Kenner: körperreich, kräftig und würzig und wie sein berühmter Nachbar gut lagerfähig. Das Preisgefüge ist oft günstiger.

To top

Juliénas

Der Juliénas ist ähnlich kräftig strukturiert wie der Chénas oder der Moulin-à-Vent. Der Wein bewahrt lange die Fruchtigkeit seiner Jugend. Im Strauß seiner Düfte sind Erdbeeren und Johannisbeeren auszumachen. Seinen besten Reifezustand erreicht der Juliénas nach drei bis vier Jahren.

Die Weinberge dieser Appellation verteilen sich auf die Gemeinden Juliénas, Jullié, Emeringe und Pruzilly und umfassen eine Fläche von 600 Hektar. Die Jahresproduktion beträgt durchschnittlich 35.000 Hektoliter.

To top

Saint-Amour

Der Saint-Amour ist der Wein zum Valentinstag und der Wein der Liebenden. Viele Beaujolais-Freunde haben sich nicht nur in den charmanten Namen verliebt, sondern auch in den Wein. Für manche Kenner ist der Saint-Amour der Archetyp eines Beaujolais: unprätentiös und angenehm zu trinken. Diese günstige Ausrichtung und die mit Schiefer durchsetzten Granitböden sorgen für fruchtige, elegante Weine.

Die Reben des nördlichsten Crus des Beaujolais stehen auf 310 Hektar der östlich und südöstlich orientierten Hanglagen des Mont Bessay. Die Jahresproduktion erreicht durchschnittlich 17.500 Hektoliter.

Es gibt sehr viele empfehlenswerte Erzeuger im Beaujolais. U. a. sind zu nennen: Château du Bluizard, Château de la Chaise, Domaine de la Fully, Alain Michaud, Cave Coopérative de Bel-Air, Emile Robin, Alain Pasot, Cave Coopérative Vinicole, M. Darroze, Jean-Marc Desprès, Château de Fleurie, Maurice Bruone, Georges Rollet, Dominique Piron, Paul Spay, Patissier.

To top