Der heute etwa 5.200 Hektar umfassende Bereich am rechten Ufer der Dordogne bringt heute mehr Wein unter der lokalen Appellation Contrôlée hervor als jeder andere Bereich des Bordelais. Es wird nur Rotwein in Saint-Emilion erzeugt. Rund 1.000 verschiedene Gewächse erzeugt man in der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt, in der südöstlichen Peripherie von Libourne und in sieben weiteren Bereichen von Saint-Emilion:
- Saint-Christophe-des-Bardes
- Saint-Laurent-des-Combes
- Saint-Hippolyte
- Saint-Etienne-de-Lisse
- Saint-Sulpice-de-Faleyrens
- Saint-Pey-d'Armens
- Vignonet
Der geschmackliche Unterschied eines Saint-Emilion zu anderen Spitzenweinen des Bordelais beruht vor allem auf seinem geringen Merlotanteil (er ist deutlich geringer als beispielsweise in Pomerol) und seinem relativ hohen Anteil an Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Schon in der Jugend ist er genussreif und ansprechend, hat weniger Fülle als Weine aus Pomerol, ist in Bestform aber ebenso warm, strukturiert und tief. Die beiden Spitzenchâteaux Ausone und Cheval Blanc stehen den besten aus dem Médoc in nichts nach.
Die besten Weine Saint-Emilions wurden in die neue Klassifikation 1985 aufgenommen. Diese St-Emilion Premier Crus und St-Emilion Grand Crus, kommen von bestimmten Böden:
- Böden von den Hängen der Dordogne (vins des côtes): Châteaux Ausone, La Gaffelière, Pavie, L'Arrosée u. a.
- Böden von einigen Teilen des dahinter liegenden Hochplateaus (vins du plateau): Châteaux Canon, Magdalaine, Belair, Troplong-Mondot u. a.
- Kieshaltige Böden der sogenannten Graves-Saint-Emilion (vins des graves): Châteaux Cheval Blanc, Figeac, La Dominique u. a.