731 Hektar Weinbau gibt es wieder in Wien, vorwiegend auf Schiefer-, Schotter-, Lehm- und Lössböden. Hauptsorte ist der Grüne Veltliner. Traminer, Weißburgunder, Chardonnay und Riesling sind Ergänzungen. Rote Sorten wie Zweigelt, Portugieser und Cabernet Sauvignon sind rar, aber durchaus eine Bereicherung.
Der Wiener Weinbau ist vermutlich so alt wie die Stadt selbst. In der keltischen Siedlung "Vedunia" und dem römischen Militärlager "Vindobona" gab es bereits eine Rebkultur. Nachweisbar sind die ältesten Wiener Weingärten dann allerdings erst wieder ab 1132. Im späten Mittelalter gab es in allen Stadtteilen Weinberge.
Die Grundlage für die heutige Heurigen-Kultur wurde 1784 mit einem Erlass von Kaiser Josef II. geschaffen. Er verfügte, dass die Weinbauern die Preise selbst festsetzen durften und in ihren Kellern Lebensmittel aus eigener Erzeugung gemeinsam mit dem eigenen Wein verkaufen konnten.
Mit der zunehmenden Verstädterung begann ein Schrumpfungsprozess, dem allerdings durch gezielte Rekultivierung wieder Einhalt geboten wurde. Heute gibt es rund 640 Weinbauern und 180 konzessionierte Heurige, in denen der glasweise Verkauf von Bouteillen, oft im Riedelglas, merklich zugenommen hat. Sichtbarer Ausdruck des hohen Qualitätsbewusstseins ist eine neue Weinlinie "Vienna Classic", die von Wiener Winzern kreiert wurde. Die bekanntesten Weinorte oder -viertel sind im Bereich des Kahlenbergs und Nussbergs: Heiligenstadt, Nussdorf, Sievering, Neustift am Walde und natürlich Grinzing. Aber auch in den Bezirken 16 (Ottakring), 23 (Mauer) und 10 (Oberlaa) sind Reben ausgepflanzt. Die Weine vom Bisamberg werden in Stammersdorf, Strebersdorf und Jedlersdorf gekeltert.
Empfehlenswerte Erzeuger u. a.: Mayer am Pfarrplatz, Wieninger, Zahel, Christ, H.P. Göbel