Die Wahl der Rebsorte
Die Wahl der Rebsorte, des bestimmten Klons der Rebsorte und auch der Unterlage, auf die die Rebsorte aufgepfropft wird, ist eine wichtige Entscheidung bei der Anlage eines neuen Weinbergs. Die Entscheidung ist von Faktoren, wie Klima und Böden abhängig. Auch die Qualitätsphilosophie des Weinerzeugers und der Weinstil, den er produzieren möchte, haben Einfluss auf die Rebsortenwahl.
Pfropfreben
Heute verwenden die meisten Weinerzeuger Pfropfreben. Eine Pfropfrebe besteht aus einer Unterlage, auf die ein Edelreis aufgepfropft wurde. Diese Technik des Aufpfropfens nennt man Veredlung. Eine Pfropfrebe ist also die künstlich hergestellte Verbindung von zwei verschiedenen Pflanzenteilen. Die Unterlage bildet den unteren Teil, also die Wurzelpartie der Pfropfrebe und ist für ihre Versorgung mit Wasser und Nährstoffen verantwortlich. Der Edelreis ist der obere Teil der Rebe, der Blätter und Früchte trägt und der die Rebsorte (z. B. Riesling) ausmacht.
Rebsorten Klone
Von jeder Rebsorte existieren heute verschiedene Klone. Ein Klon ist ein durch Selektion entstandener vegetativer Nachkomme einer Rebsorte. Jeder Klon hat bestimmte Eigenschaften. So gibt es beispielsweise Grauburgunder-Klone, die hohe Erträge ermöglichen, andere hingegen ermöglichen eine höhere Weinqualität. Ein Klon kann beispielsweise auch einem bestimmten Klima angepasst sein und auch in besonders heißen Regionen zu guten Ergebnissen führen.
Die Reblaus
Die Reblaus war der eigentliche Grund, europäische Rebsorten auf amerikanische Unterlagen zu pfropfen. Amerikanerreben, ursprünglich aus Nordamerika stammende Rebenarten und -sorten, nämlich sind tolerant gegenüber Attacken der Wurzelreblaus, die in der ganzen Welt für großen Schaden im Weinbau sorgte. Europäische Rebsorten, die der Gattung Vitis Vinifera angehören, hingegen sind resistent gegen die Blattreblaus. Auch von Unterlagen gibt es verschiedene Sorten mit bestimmten Eigenschaften. Manche sind zum Beispiel besonders tiefwurzelnd, andere kommen mit großer Feuchtigkeit besser zurecht. Insgesamt ergibt sich also eine äußerst große Kombinationsmöglichkeit von Unterlage und Edelreis, die mit dem Klima, dem Boden, der Erziehungsform, der Qualitätsphilosophie des Winzers und anderen Faktoren abgestimmt werden muss.