Kennen Sie Wein aus Bolivien?
Falls Sie das Land Bolivien bisher noch nicht mit Wein in Verbindung gebracht haben - dies ist zu entschuldigen und liegt daran, dass das Land im Herzen Südamerikas eines der kleinsten Wein-Erzeugerländer der Erde ist. Boliviens Weinbau lebt außerdem im Schatten seiner beiden großen Nachbarn Chile und Argentinien.
Dass das Land nur wenig Wein erzeugt, ändert nichts an der Tatsache, dass er gut schmeckt. Und dass er gut schmeckt, ist nur möglich, weil Bolivien einen besonderen Weinbaurekord aufstellt: einen Höhenrekord! Mit Rebflächen in Höhenlagen bis über 3.200 Metern über dem Meeresspiegel ist Bolivien das Land mit den höchsten Weinbergen der Welt.
Qualitätsweinbau wäre unter herkömmlichen Bedingungen in Bolivien kaum möglich. Da das Land sich weder in angemessenem Abstand zum Äquator befindet, noch die Vorzüge der Meeresnähe genießt, sind höhere Lagen die einzige Möglichkeit, in kühlere Regionen auszuweichen. Hier jedoch fühlen sich einige europäische Rebsorten wie zu Hause.
Vorzüge des Hochlands
Einige Täler, in denen Weinbau betrieben wird, weisen durch die extreme Höhenlage ein hervorragendes Kleinklima auf. Die Temperaturen von 26 °C sind optimal für die Zuckereinlagerung in die Trauben. Auch in der intensiven Lichtstrahlung im ultravioletten Bereich liegen bestimmte Vorteile der Höhenlagen. In Kombination mit geeigneten Böden werden natürliche kleine Erträge und die Produktion von Weinen mit guter Konzentration und Farbe ermöglicht.
Das Land im Herzen Südamerikas mit seinen 7,5 Millionen Einwohnern, die sich eine Fläche von 1,1 Millionen Quadratkilometern teilen, hat so zumindest was die Qualität der Weine angeht, die Chance, mit seinen mächtigen Rivalen Argentinien und Chile mitzuhalten.